Die Preisträgerinnen und Preisträger des Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreises 2017 stehen fest. Vier ausgewählte Titel wurden mit der Auszeichnung gewürdigt, zehn weitere wurden als Leseempfehlung in die Kollektion zum Preis aufgenommen.

Eine fünfköpfige Jury bestehend aus Gerhard Falschlehner, Clemens Heider, Franz Lettner, Heidi Lexe und Elisabeth Rippar entschied, welche 63 Einreichungen aus 26 Verlagen durch ihre künstlerische Qualität am meisten hervorstechen.

NEWSLETTER 02/2017

Der Newsletter "Wir lesen!" erscheint monatlich und enthält News, Hintergrundberichte, Videos und Fortbildungsangebote rund ums Lesen. Nachzulesen sind außerdem praxisnahe Ideen für die Literaturvermittlung.

 

NEWS

Am 7. Februar 2017 fand zum 14. Mal der von der Europäischen Kommission initiierte Aktionstag „Safer Internet Day“ statt.

Der jährliche Aktionstag „Safer Internet Day“ wird von der Europäischen Kommission im Rahmen des Safer-Internet-Programms organisiert. Über 100 Länder beteiligen sich weltweit am Safer Internet Day, um über eine sichere und verantwortungsvolle Internetnutzung aufzuklären.

 

Die Zielsetzung des Aktionstages sieht folgendermaßen aus:

 

„Zeitungsleser – Weltentdecker“ ist ein Projekt der Leuphana Universität Lüneburg gemeinsam mit der Lüneburger Landeszeitung (LZ) und dem Netzwerk Leseförderung Lüneburg. Ziel ist die Förderung von Lesekompetenz und -motivation mithilfe der Tageszeitung. Zeitungsprojekte mit Schulen erfreuen sich landesweit großer Beliebtheit und werden regelmäßig an verschiedenen Orten in Zusammenarbeit zwischen Tageszeitungen und Schulen durchgeführt. Prominentes Beispiel ist „Zisch“ (Zeitung in der Schule) – ein Projekt, bei dem Kinder und Jugendliche an das Medium Zeitung herangeführt werden. Sie bekommen einen Einblick in die tägliche Arbeit einer Journalistin oder eines Journalisten und dürfen die Zeitung mit ihren Beiträgen gestalten. Jedes Jahr im Frühjahr und im Herbst startet Zisch einen neuen Durchgang.

 

Lesekompetenz und -motivation

Das Lüneburger Projekt „Zeitungsleser – Weltentdecker“ unterscheidet sich in einigen Punkten von derartigen Projekten: Zielgruppe des Lüneburger Projekts sind insbesondere Schülerinnen und Schüler mit mangelhafter Lesekompetenz und – häufig damit einhergehend – Lesemotivation, also Förder- und HauptschülerInnen. Die Teilnahme von Gymnasialklassen ist ausdrücklich nicht erwünscht. Dies erklärt sich aus der Entstehung und Zielrichtung des Projektes, wurde es doch vor zehn Jahren von Christine Garbe (damals Universität Lüneburg, jetzt Köln) als Reaktion auf den „PISA-Schock“ ins Leben gerufen. Hauptziel war und ist die Leseförderung von Schülerinnen und Schülern der „PISA-Risikogruppe“ – also Jugendlichen mit geringer Lesekompetenz – mit Hilfe der Tageszeitung. Inspiriert von Erfahrungen aus Finnland erhoffte sich Garbe durch den planmäßigen Einsatz von Tageszeitungen im Unterricht die Vermittlung von neuer Lesemotivation und damit auch Lesekompetenz.

 

Das Projekt findet jährlich im Frühjahr statt und startet 2017 bereits den 10. Durchgang. Für die Dauer von fünf Wochen erhalten angemeldete Schulklassen aus Lüneburg und Umgebung täglich gratis Klassensätze der aktuellen Tageszeitung LZ (Landeszeitung für die Lüneburger Heide) morgens in ihre Schule geliefert. In der Regel nehmen jährlich etwa 20 Schulklassen mit circa 600 Schülerinnen und Schülern teil; bisher haben über 5.000 Schülerinnen und Schüler aus Stadt und Landkreis Lüneburg das Projekt durchlaufen.

 

Im Projektzeitraum wird täglich im Unterricht fächerübergreifend mit der Zeitung gearbeitet. Im Vordergrund steht dabei das Ziel der Leseförderung, daneben werden Zeitungs- und Medienwissen vermittelt. In einem Teil der Klassen beteiligen sich Studierende der Lüneburger Universität an der Umsetzung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einem individualisierten Unterricht unter starker Berücksichtigung der Interessen der Jugendlichen. Die Zeitung ist hierfür besonders gut geeignet, da sie für die unterschiedlichsten Interessen aktuelle Lesestoffe bereitstellt und im Gegensatz zum Schulbuch selektiv gelesen werden kann. Die Schülerinnen und Schüler wählen selbst, was und in welcher Reihenfolge sie lesen. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass selbst total lesefrustierte SchülerInnen nach kurzer Anlaufzeit zugreifen und täglich in der Zeitung stöbern.

 

Ablauf im Schulalltag

  • Ausgangspunkt der Arbeit ist an jedem Schultag das freie Lesen („Silent Reading“). Während im Klassenraum für 15–20 Minuten völlige Stille herrscht, liest jede Schülerin/jeder Schüler in ihrem/seinem persönlichen Exemplar beliebige Artikel aus der Tageszeitung – je nach Interesse den Sport- oder Lokalteil, Politik, Anzeigen, Kommentare, Aus aller Welt, Comics und so weiter.
  • In der Regel wird anschließend an der Erstellung eines individuellen Lesetagebuches gearbeitet. Hier kleben die SchülerInnen täglich die sie besonders ansprechenden Artikel ein, kommentieren diese und begründen ihre Auswahl.
  • Sehr beliebt ist auch das Arbeiten mit Überschriften: Die SchülerInnen erkunden Funktion und Mittel von Zeitungsüberschriften, variieren sie und erstellen neue.
  • Ferner kann sich Zeitungskunde (Rubriken, Redaktion, Druck und Vertrieb) anschließen.
  • Eine weitere Möglichkeit sind das Kennenlernen und Ausprobieren von journalistischen Textformen wie Reportage, Bericht, Leserbrief, Karikatur.

 

Das Projekt wird durch ein Seminar der Leuphana-Universität Lüneburg begleitet, in dem Themen wie Lesesozialisation, Leseförderung, Zeitungswissen und Medienkunde behandelt werden - auch mit externen Referenten und Mitarbeitern der LZ. Die Studierenden werden im Seminar darauf vorbereitet, im Sinne von Service-Learning Module (Teilprojekte) zum Lesetraining und zur Vermittlung von Zeitungswissen zu konzipieren, diese praktisch in Kleingruppen an den Schulen durchzuführen und im Seminar kritisch zu reflektieren. Zur Umsetzung eines direkten Theorie-Praxis-Bezugs findet das Seminar parallel zur Praxisphase statt. Die Seminarsitzungen werden teilweise als gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen mit den Lehrkräften der beteiligten Klassen durchgeführt.

 

Das Projekt hat sich mittlerweile in Lüneburg etabliert und findet auch überregional Beachtung, so beispielsweise in der Sammlung „Examples of Good Practice“ der europaweiten Plattform ELINET.

 

Das Lüneburger Projekt fördert die Lesekompetenz und Lesemotivation von Schülerinnen und Schülern durch den planmäßigen Einsatz von Tageszeitungen im Unterricht.

AutorIn: 
Klaus Schröder
Thema des Monats Teaser: 

Das Lüneburger Projekt fördert die Lesekompetenz und Lesemotivation von Schülerinnen und Schülern durch den planmäßigen Einsatz von Tageszeitungen im Unterricht.

Die meisten Menschen haben vom Schriftstellerinnen-Dasein eine recht klare Vorstellung: Die Schriftstellerin sitzt allein mit dem Werkzeug ihrer Wahl in einer stillen Kammer mit einer inspirierenden Aussicht davor und ein paar handschriftlichen Notizen daneben, sie trägt einen schwarzen Rollkragenpulli und eine Brille und schreibt unter Absolvierung einiger dramatischer, mit Selbstzerfleischung aufgeladenen Schreib-Blockaden an einem Roman, bis der Roman fertig ist. Und genau so ist es dann auch, nur meistens ohne die Aussicht.

Doris Knecht ist Schriftstellerin und Kolumnistin (Falter, Kurier, Servus-Magazin). Ihr erster Roman, „Gruber geht“ (Rowohlt Berlin, 2011) wurde für den Deutschen Buchpreis nominiert und fürs Kino verfilmt, für „Besser“ (2013) erhielt sie den Literaturpreis der Stiftung Ravensburger. 2013 erschien „Wald“. Eine neue Falter-Kolumnensammlung „Langsam, langsam, nicht so schnell“ kam im Herbst bei Czernin heraus, im März erscheint ihr neues Buch „Alles über Beziehungen“ (Rowohlt Berlin). Sie sitzt meistens allein daheim und schreibt. 

Die 1998 eröffnete HörBibliothek der Pfarre Mariahilf in Graz ist die einzige Öffentliche Bibliothek Österreichs die ausschließlich Hörbücher anbietet. Sie veröffentlich jährlich die meist ausgeliehenen Hörbücher des Jahres.

Welche Werke es auf die Hitliste 2016 geschafft haben, finden Sie hier.

 

Die Leipziger Buchmesse ist der wichtigste Frühjahrstreff der Buch- und Medienbranche und versteht sich als Messe für LeserInnen, SchriftstellerInnen und Verlage. Sie präsentiert die Neuerscheinungen des Frühjahrs, aktuelle Themen und Trends und zeigt neben junger deutschsprachiger Literatur auch Neues aus Mittel- und Osteuropa.

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