Mercedes Kornberger, geboren 1989, aufgewachsen und wohnhaft in Wien, ist unter anderem Mitglied der Autorinnengruppe KW77 und Mitveranstalterin der Literaturreihe „Blumenmontag“, die jeden letzten Montag im Monat im Cafe Stadtbahn stattfindet. Am 13.06.19 ist sie mit einem Text bei der Vernissage im Büro Weltausstellung vertreten und am 27.07.19 liest sie bei den „Perspektiven“ am Attersee.

 

Die Schreiberei ist eine ungelobte Kunst. Zuerst muss man alleine irgendwo sitzen und mit dem inneren Ich kämpfen und am Ende darf man das dann vor einer Handvoll Leuten vorlesen. Das Lob zeigt sich hier nicht in Form eines begeisterten Publikums, das einen einfach liebt. Viel schlimmer, die Aufmerksamkeit zeigt sich auf intellektuelle Art und Weise, in schwierigen, intellektuellen Fragen, nach der Lesung oder in Interviews, auf die man reagieren muss, in einem unendlichen Kreislauf des Denkens. Wer will denn zu so einer Welt gehören?

Der Österreichische Kinder- und Jugendbuchpreis wird jährlich vom Bundeskanzleramt an vier Preisträgerinnen und Preisträger vergeben und ist mit jeweils 6.000 Euro dotiert. Die Jury hat zusätzlich sechs weitere Bücher in die Kollektion zum Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis aufgenommen.

 

Die PreisträgerInnen 2019

1983 in Villach geboren, lebt in Wien. Studierte Publizistik in Wien und Hamburg und „Literarisches Schreiben“ am Institut für Narrative Kunst Niederösterreich. Schreibt Lyrik und Prosa, publizierte in Literaturzeitschriften und Anthologien und erhielt mehrere Preise und Stipendien, u.a. das Start-Stipendium für Literatur des Bundeskanzleramts Österreich 2014 und 2016. Im Herbst 2018 erschien ihr Romandebut „Adrian oder: Die unzählbaren Dinge“ im Verlag Kremayr & Scheriau und wurde mit der Österreichischen Buchprämie ausgezeichnet.

Foto: © Alain Barbero

Können Sie mich hören? Ja? Sie hören mich gut? Sie lesen nur nicht? Sie suchen etwas zum Hören und Schauen. Nebenbei am besten. Verstehe.

 

Dann sind Sie hier falsch. Gehen Sie ruhig. Gehen Sie woanders hin. Nebenbei habe ich nicht, das führt mein Satzladen nicht. Das kaufe ich nicht ein, das kommt mir zu billig.

Das hier kostet Sie. Zeit. Aufmerksamkeit. Das kommt Sie teuer zu stehen. Mindestens neunzig Sekunden. Ein Vermögen also, ein stolzer Preis. Peanuts, andererseits, the poet is present.

 

Etwas über die Literaturszene. Ich habe ja Medienkunst studiert und frage mich bis heute: was ist die Literaturszene und wie wird man ein Teil davon? Doch während ich mich das frage, bin ich schon längst dabei es herauszufinden: erst nimmt man teil. Aber nur teilzunehmen ist ein so konsumistischer Vorgang und wie es sich mit Konsum eben verhält, tritt irgendwann Sättigung ein und/oder aber kann im Falle der Kunst auch ein musischer Prozess sein. Dann will man auch einmal Teil geben und das ist die beste Strategie um teil zu bleiben.

1982 in Amstetten (Niederösterreich) geboren, sie studierte Anglistik und Kunstgeschichte, promovierte zu sprachlicher Diversifikation in Europa. Seit 2016 Studium der Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst Wien. 2018 erhielt sie den Theodor Körner Preis für Literatur. Sie war Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift JENNY und übersetzt Lyrik aus dem Englischen. Zuletzt erschien 2018 ihr Gedichtzyklus MAU OEH D bei SuKuLTuR.

Es ist natürlich so, dass es im Leben von AutorInnen vor allem um das Schreiben und Lesen geht. Auch das Einreichen bei Literaturpreisen oder das Antragstellen für Stipendien kommen beizeiten als sicherlich vielseits beliebte Tätigkeiten hinzu. Dabei sind Literaturpreise und Stipendien nicht nur potenzielle Einnahmequellen, sondern schaffen auch Aufmerksamkeit für Projekte und schreibende Personen, vom Motivationsschub abgesehen, den so ein Juryurteil mit sich bringt. StipendiatIn PreisträgerIn: Hurra!

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