NEWSLETTER 03/2018

Der Newsletter „Wir lesen!“ erscheint monatlich und enthält News, Hintergrundberichte, Videos und Fortbildungsangebote rund ums Lesen. Nachzulesen sind außerdem praxisnahe Ideen für die Literaturvermittlung.

 

Die österreichische Illustratorin Linda Wolfsgruber ist für die Shortlist des Hans Christian Andersen Awards nominiert.

 

Der Hans Christian Andersen Award wird biennal vergeben und ist eine der höchsten Auszeichnungen für KinderbuchautorInnen und -illustratorInnen. 33 AutorInnen und 28 IllustratorInnen aus 35 Ländern wurden nominiert. In diesen beiden Kategorien wurden je fünf KünstlerInnen auf die Shortlist gewählt.

 

Shortlist AutorInnen

Geschichten mit authentischem Hintergrund machen es der Leserin/dem Leser leichter, Empathie für die darin vorkommenden Charaktere zu empfinden. Das ist der Hauptgrund, warum die Projektinitiatorinnen Valerie Bruckbög, Kathrin Kaisinger und Anna Achleitner Menschen im öffentlichen Raum interviewen. Sie treffen Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen und sprechen mit ihnen über Erfahrungen und persönliche Ansichten zu Themen wie kultureller Diversität, Flucht, Integration, Rassismus und Vorurteile.

 

 

Die Erzählungen aus den Interviews dienen als Grundlage für Comicgeschichten und werden auf www.mutzurperspektive.at veröffentlicht. Über diese Website sind auch die drei Einzelausgaben, die in ganz Österreich und Teilen Deutschlands kostenlos verteilt wurden, erhältlich und können über www.mutzurperspektive.at angefragt werden.

 

Um die Verteilung zu ermöglichen, bestehen Kooperationen mit Vereinen, Institutionen, Initiativen wie Amnesty International, culture unlimited, zusammen leben e.V., WienXtra, teach4austria, projectXchange, und vielen anderen, die als MultiplikatorInnen agieren. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, suchen die Mitglieder der Initiative stets nach neuen KooperationspartnerInnen.

Blickwinkel will verschiedene Perspektiven beleuchten und so Impulse für Toleranz und kulturelle Aufgeschlossenheit geben. Die Comics regen dazu an, weit verbreitete Vorurteile zu hinterfragen und diese nicht mit Fakten zu verwechseln. Hintergrundinformationen zum Thema Flucht über die Balkanroute bei Comics wie  "Bewegte Tasten" und "Erzählungen einer Reise", sollen neugierig gewordene LeserInnen ermutigen, darüber hinaus eigenständig zu recherchieren.

 

Das Blickwinkel-Buch

Im Frühjahr 2017 erschien das Blickwinkel-Buch im Eigenverlag. Die erste Hälfte des 100-seitigen Buches enthält alle bis zu diesem Zeitpunkt entstandenen Comics, die von Menschen jeden Alters gelesen werden.

 

Ein wesentlicher Teil von Blickwinkel bilden Ideen und Vorschläge zur pädagogischen Arbeit mit den Comics. Aus diesem Grund befinden sich im Blickwinkel-Buch Anleitungen und Übungsblätter für WorkshopleiterInnen, PädagogInnen und interessierte Eltern, die mit ihren Kindern über die dargestellten Themen sprechen möchten.

 

Ausgehend von den persönlichen Geschichten in den Blickwinkel-Comics, können Themen wie Migration, Flucht und Asyl im Unterricht erarbeitet werden. Durch aktivierende, spielerische Methoden sowie Diskussionen und Textarbeiten wird interkulturelles Lernen ermöglicht. Die Bücher sind für Pädagoginnen, Pädagogen, Schülerinnen und Schüler (Schulen, Institutionen, Vereine) ermäßigt und als Klassensatz über die Website erhältlich.

 

Aktiv und kreativ werden

Blickwinkel lebt durch und mit den Erfahrungen von Menschen, deshalb ist auch der interaktive Charakter der Initiative besonders wichtig. Jede und jeder ist eingeladen, seine Erlebnisse und Ansichten in Form einer Geschichte einzubringen, um so selbst ein Teil von Blickwinkel zu werden. Die Geschichte wird dann vom Blickwinkel-Team als Comic oder Illustration umgesetzt.

Auf Anfrage können Workshops mit künstlerischem Schwerpunkt konzeptioniert und je nach Ort auch durchgeführt werden: Bei dieser intuitiven Herangehensweise konzentrieren sich die TeilnehmerInnen auf den kreativen Prozess des Erzählens und Zeichnens. Die Methode bietet einen empathischen Einstieg in das Thema, wobei die TeilnehmerInnen spontan persönliche Wahrnehmungen ihrer Umwelt und aktueller Situationen zeichnerisch wiedergeben.

 

Weitere Infos, Comics und Kontakt

 

Valerie Bruckbög ist Illustratorin und Comiczeichnerin. Unter anderem ist sie am Projekt „Blickwinkel – Mut zur Perspektive“ beteiligt.

Februar 2018

Die Initiative „Blickwinkel – Mut zur Perspektive“ fördert mittels bunter Comicgeschichten eine positive Sicht der kulturellen Vielfalt. Ein Comicbuch mit pädagogischen Materialien eignet sich für Bibliotheken und Schulen zur Auseinandersetzung mit dem Thema.

AutorIn: 
Valerie Bruckbög

Der letztes Jahr erstmals ausgeschriebene Buchhandlungspreis findet 2018 eine Fortsetzung. Bewerbungen sind ab sofort bis 28. Februar möglich.

 

Das Bundeskanzleramt der Republik Österreich und der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels richten gemeinsam den Österreichischen Buchhandlungspreis aus. Die Auszeichnung als beste Buchhandlung des Jahres zielt darauf ab, Anreize für die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle oder die Fortführung von Geschäftsaktivitäten zu geben.

 

Das Institut für Jugendliteratur organisiert auch heuer wieder das Festival „Literatur für junge LeserInnen“.

 

Bereits zum 40. Mal finden vom 15. bis 21. März im Palais Auersperg in Wien Lesungen, Theater und Workshops für Kinder und Jugendliche statt. Eine Woche lang warten 50 Veranstaltungen und 2.000 aktuelle Bücher bei freiem Eintritt auf das junge Publikum.

 

„Know thy neighbour“ ist eine Online-Fotoausstellung der Stadtbibliothek Tallin, die Bibliotheken europaweit zum Mitmachen einlädt.

 

Die Idee hinter dem Projekt ist, dass wir in bunten und von Vielfalt geprägten Gemeinschaften leben. Diese Vielfältigkeit der Menschen, die in einer Gemeinschaft leben, will die Stadtbibliothek Tallin in den Fokus rücken und hat zu diesem Zweck eine Online-Fotoausstellung auf Instagram ins Leben gerufen. Bibliotheken in ganz Europa sind eingeladen, sich zu beteiligen.

 

Und so geht´s:

Die PIRLS  wird seit 2001 alle fünf Jahre durchgeführt, um international vergleichbare Daten, welche Lesekompetenzen und Einstellungen zum Lesen SchülerInnen der 4. Schulstufe haben, zu ermitteln. Auf Grundlage der Ergebnisse können gezielt schulpolitische Entscheidungen sowie Beurteilungen der Effektivität des jeweiligen Bildungssystems unternommen werden. Österreich nahm 2006, 2011 und 2016 daran teil.

 

Zusammenfassung

  • Österreich erzielt 541 Punkte und liegt damit signifikant über dem internationalen Schnitt (521) sowie im EU-Schnitt (540).
  • Nach dem Abwärtstrend von 2006 bis 2011 bringt PIRLS 2016 eine Verbesserung (2006: 538 Punkte, 2011: 529 Punkte).
  • 8 % gehören zur Spitzengruppe, 16 % gelten als schwache LeserInnen.
  • Der Vorsprung der Mädchen beträgt 6 Punkte und fällt im internationalen Vergleich gering aus.

 

Ziel der Studie ist es auch, Hintergrundinformationen zu erhalten, die mit der Lesekompetenz in Verbindung stehen (z. B. sozialer Hintergrund, Lesegewohnheiten, Unterrichtsstrategien, schulisches Umfeld).

 

Außerschulisches Leseverhalten

Das außerschulische Leseverhalten der österreichischen Kinder stellt sich im Ländervergleich sehr positiv dar. Der Anteil an 10-Jährigen, die außerhalb der Schule viel Zeit mit Lesen verbringen, ist in Österreich vergleichsweise groß. Auch die Lesefreude ist größer als in anderen Ländern.

 

Lesekompetenz und Mehrsprachigkeit

Im 10-Jahres-Vergleich ist die Lesekompetenz der einheimischen Kinder signifikant gestiegen und jene von Zuwandererkindern etwa gleichgeblieben, womit die Kluft zwischen den Gruppen noch größer geworden ist. Im Durchschnitt trennen sie 51 Punkte auf der PIRLS-Gesamtskala, was fast zwei Lernjahren entspricht. Im internationalen Vergleich liegen ausschließlich Daten zum Sprachgebrauch vor. In allen teilnehmenden EU-Vergleichsländern liegen die einsprachigen Kinder im Lesen vor den mehrsprachigen. Den größten Vorsprung der einsprachigen Kinder findet man neben Österreich (mit 50 Punkten Differenz) in Bulgarien, der Slowakischen Republik und Slowenien (80, 73 bzw. 44 Punkte).

 

Familiäre Faktoren

Je höher der Bildungsstandard der Eltern desto höhere Leseleistungen erbringen die SchülerInnen. Der Leistungsabstand zwischen Kindern mit formal sehr gering und Kindern mit formal hoch qualifizierten Eltern ist im Laufe der PIRLS-Erhebungen größer geworden. Bei PIRLS 2006 betrug die Differenz 79 Punkte, fünf Jahre später 89 Punkte. Bei der aktuellen Erhebung hat sich der Abstand auf 96 Punkte vergrößert. Diese Differenz ist deshalb größer geworden, weil Kinder, deren Eltern den formal niedrigsten Abschluss aufweisen, in ihrer Lesekompetenz kontinuierlich zurückgefallen sind.

 

Lehrerfortbildungen

Österreichs LehrerInnen berichten überdurchschnittlich häufig von Fortbildung im Bereich Lesen/Lesedidaktik in zumindest moderatem Ausmaß. Weiteren Bedarf gibt es insbesondere in den Bereichen Deutsch als Fremd- und Zweitsprache, Förderung besonders begabter SchülerInnen sowie Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern.

 

Quelle: www.bifie.at/pirls2016/

Die PIRLS (Progress in International Reading Literacy Study) untersucht und vergleicht die Lesekompetenz von Schülerinnen und Schülern auf internationaler Ebene. Die Ergebnisse von 2016 attestieren österreichischen Schülerinnen und Schülern eine Verbesserung der Leistung.

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