Unter dem Titel „Im Rausch des Schreibens: Von Musil bis Bachmann“ befasst sich die aktuelle Sonderausstellung der Österreichischen Nationalbibliothek mit Rauschzuständen, Exzessen und Askese. Die Ausstellung richtet ihre Aufmerksamkeit aber auch auf literarische Texte, die in unterschied­lichsten Spielformen von Rausch und Genuss, von Trance, Ekstase und Körpergetriebenheit handeln.

 

Zahlreiche Substanzen wie Kaffee, Alkohol und Tabak, derer sich AutorInnen wie Robert Musil oder Ingeborg Bachmann bedienten, beflügeln die literarische Fantasie. Andere wie Walter Benjamin oder Leo Perutz experimentierten mit Drogen und hielten zum Teil ihre Erfahrungen literarisch fest.

 

Aber auch abseits von Stimulanzien sind Rauschzustände möglich. Ernst Jandl ließ sich vom Hören lauter Musik inspirieren. Konzentration und Selbstdisziplin können ebenfalls die Grundlage für die literarische Arbeit bilden. Beispielhaft hierfür sind die Korrekturexzesse von Karl Kraus.

 

170 Original-Exponate von Heimito von Doderer bis Falco geben Einblick in das Schaffen österreichischer Autorinnen und Autoren. Weiters sind fotografische (Selbst-)Insze­nierungen und kulturhistorische Dokumente zu sehen. Sie alle beleuchten das Spannungsverhältnis zwischen Schreibarbeit und literarischer Grenzerfahrung. Die Sonderausstellung kann bis 11. Februar 2018 besucht werden.