Buchstart: Erster Lesepartner Bibliothek

Bibliotheken sind wichtige Partner in der Lesefrühförderung. Mit ihren Angeboten können sie Eltern dabei unterstützen, ihre Kinder mit Büchern vertraut zu machen und die Lust am Lesen zu wecken. Ein Überblick über die Geschichte von „Bookstart“ und Initiativen in Österreich, Deutschland und der Schweiz. 

AutorIn: 
Elisabeth Zehetmayer


Um Kinder von klein auf für Bücher und das Lesen zu begeistern, bedarf es guter Ideen und vieler Partner. Als wichtige Partner in der frühkindlichen Leseförderung werden Bibliotheken neuerdings verstärkt wahrgenommen. Lesefrühförderungsprogramme erreichen nachweislich auch Familien, die sonst keinen leichten Zugang zu Büchern finden, sie erleichtern den Eintritt in die reichhaltige Welt der Bücher und die Nutzung der unterschiedlichsten Angebote Öffentlicher Bibliotheken.

 

„Bookstart“ als Vorbild

Das große Vorbild vieler Lesefrühförderungsinitiativen ist das von Wendy Cooling 1992 ins Leben gerufene englische Projekt „Bookstart“, bei dem Familien mit Lesestartpaketen zur Geburt und zum dritten Geburtstag des Kindes versorgt werden. Nach und nach wuchs die Idee zu einem nationalen Projekt heran, heute wird sie in über 20 Staaten aufgegriffen und dort in ihrer individuellen Ausprägung vor dem Hintergrund der eigenen Lesekultur weiterentwickelt.Ob in Deutschland, Italien, Südtirol, Belgien, Schweiz, Österreich, Norwegen, Kanada, Australien oder anderswo: Allen Buchstartaktivitäten ist der Ansatz gemeinsam, dass bereits im Babyalter die Weichen für eine geglückte Lesekarriere gestellt werden. Eltern werden angeregt, gemeinsam mit ihrem Baby die Welt der Sprache und der Fantasie zu entdecken und Lesefreude zu teilen.


„Buchstart“-Aktivitäten in Österreich

Bereits in den 1990er-Jahren hat das Österreichische Bibliothekswerk erfolgreich ein breit angelegtes Projekt zur frühen Leseförderung gestartet, in den letzten Jahren erfuhr es seine Fortsetzung mit dem landesweiten Lesefrühförderungsprojekt „Buchstart: mit Büchern wachsen“. Inzwischen gibt es eine große Bandbreite an überregionalen wie lokalen Buchstart-Aktivitäten in ganz Österreich, darunter zum Beispiel die „Bookstart“-Initiativen der Büchereien Wien, der Leseoffensive Steiermark, oder die Vorarlberger Initiative „Kinder lieben lesen“, konzipiert in Anlehnung an das Südtiroler Projekt „Bookstart – Babys lieben Bücher“.

 

Initiativen in Deutschland und der Schweiz

„Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen“: Diese 2011 gestartete, deutschlandweite Leseförderinitiative ist ein Programm zur Sprach- und Leseförderung, das sich ebenfalls an die Jüngsten richtet. Es will Eltern zum Vorlesen motivieren und Kinder fürs Lesen begeistern. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert und von der Stiftung Lesen durchgeführt. Das Projekt „Schenk mir eine Geschichte – Family Literacy" wurde vom Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM, Abteilung Literale Förderung, ins Leben gerufen.

 

Eine wesentliche Aufgabe der frühkindlichen Lese- und Sprachförderung in Bibliotheken ist es, mit diesen und ähnlichen Projekten und Initiativen Eltern über ihre Rolle als Leseförderer zu informieren und langfristig an die Bibliothek zu binden.

 

Weiterführende Literatur

  • Marie Luise Rau: Literacy. Vom ersten Bilderbuch zum Erzählen, Lesen und Schreiben. Haupt Verlag 2009.
  • Andrea Bertschi-Kaufmann: Das Lesen anregen, fördern, begleiten. Friedrich Verlag 2010.
  • Sylvia Näger: Literacy. Kinder entdecken Buch-, Erzähl- und Schriftkultur. Herder Verlag 2013.

 

 

 

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