Die britische Schriftstellerin Zadie Smith erhält für ihr Gesamtwerk den mit 25.000 Euro dotierten Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur.

 

„Seit ihrem vielbeachteten Debütroman Zähne zeigen (Droemer Knaur) hat Zadie Smith in ihren Büchern große Vielseitigkeit bewiesen und ist dennoch ihrem Leitmotiv treu geblieben: Wie wichtig sind ethnische Herkunft und Hautfarbe im Europa des 21. Jahrhunderts? Wie schafft man es, das eigene Milieu zu verlassen, und ist das überhaupt ein erstrebenswertes Ziel? Woher stammen wir, und wie weit wird dadurch unser Lebensentwurf determiniert? Was bedeutet kulturelle Durchmischung für jede/n einzelne/n und für eine Gesellschaft? Zadie Smiths große Gabe ist es, gesellschaftspolitische Themen und philosophische Reflexionen in scheinbar einfachen Geschichten über Familie und Freundschaft zu vermitteln. Dabei ist sie ihren Figuren stets unglaublich nahe – als könne sie mühelos in jede von ihr beschriebene Rolle schlüpfen. ‚Das Private ist politisch!‘ In den Texten von Zadie Smith wird schmerzhaft spürbar, wie sehr dieser alte Spruch heute immer noch Gültigkeit besitzt“, so die Jury, die aus Petra Hartlieb, Günter Kaindlstorfer, Norbert Mayer, Martina Schmidt und Brigitte Schwens-Harrant bestand. Zuletzt erschien ihr Roman Swing Time (Kiepenheuer & Witsch).

 

„Sie hat mit ihrem literarischen Schaffen unser Bewusstsein für die ethnische, soziale und kulturelle Vielstimmigkeit unserer Welt geschärft, indem sie in ihren Romanen die Frage nach Herkunft und Identität stellt.“ so Kulturminister Gernot Blümel.

 

Der Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur wird jährlich einer europäischen Autorin beziehungsweise einem europäischen Autor für das Gesamtwerk verliehen. Das Werk muss dabei international besondere Beachtung gefunden haben und in deutschsprachiger Übersetzung vorliegen. Die Verleihung durch Kulturminister Gernot Blümel erfolgt am 27. Juli 2018 um 15:00 Uhr im Solitär der Universität Mozarteum Salzburg.