Die österreichisch-slowenische Autorin Maja Haderlap wurde mit dem Max-Frisch-Preis 2018 der Stadt Zürich ausgezeichnet.

 

Der mit 40.000 Schweizer Franken dotierte Preis wird alle vier Jahre vergeben und geht an deutschsprachige AutorInnen, die in künstlerisch kompromissloser Form Grundfragen der demokratischen Gesellschaft thematisieren. Der Hauptpreis ging dieses Jahr an Maja Haderlap, die bereits vielfach für ihre Lyrik ausgezeichnet wurde. Aus der Jurybegründung heißt es: „In einer Zeit, da vielerorts in Europa wieder Identitätspolitik betrieben wird, wo Menschen, Kulturen, Sprachen geschieden werden, steht Maja Haderlaps Werk für eine Literatur, die sich mit keiner Grenze abfindet. Ihre Dichtung entdeckt hinter jedem Wort ein anderes, enthüllt hinter jedem Schweigen eine Klage und findet hinter jedem Geheimnis eine Tat.“

 

Erstmals wurde auch ein Förderpreis in der Höhe von 10.000 Schweizer Franken vergeben, der sich an junge Talente richtet. Dieser Preis ging an die Schweizerin Dorothee Elmiger, deren Werk die Jury mit den Worten „Ihre vielstimmige und vielschichtige Prosa zeugt von einem poetischen Sensorium, das für die gesellschaftliche Gegenwart eine ganz eigene, ebenso einfache wie abgründige literarische Sprache findet“ lobt.

Die Überreichung der Preise erfolgt am 16. September.

 

Die bisherigen PreisträgerInnen waren Tankred Dorst (1998), Jörg Steiner (2002), Ralf Rothmann (2006), Barbara Honigmann (2011) und Robert Menasse (2014). Die Entscheidung über die PreisträgerInnen obliegt der Max-Frisch-Stiftung an der ETH Zürich, die Stadt Zürich finanziert den Preis.