Zielgruppe Familie

Bibliotheken sprechen Familien – von der Klein- und Großfamilie über die Patchwork- oder Regenbogenfamilie bis zur Traditionsfamilie – kontinuierlich an.

AutorIn: 
Christina Repolust


Die Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung 2012 zählt 2.347.300 Familien in Österreich, in 1.412.500 Familien (60,2 Prozent) leben Kinder. Medienbestand, Veranstaltungsprogramm, Öffnungszeiten und Gestaltung der Entlehngebühren sind dabei wesentliche Indikatoren der Bedeutung dieser Zielgruppe. Je besser die Lesesozialisation in der Familie gelingt, desto größer die Lesekompetenz der Kinder und Jugendlichen.

 

Mit der Familienkarte in die Bibliothek

Lesesozialisation passiert zuerst in der Familie, wird in der Folge durch Bildungseinrichtungen wie Kindergruppe und -garten sowie Schule weiter intensiviert. Es ist das Ziel, in der frühkindlichen Leseförderung Eltern über die Bedeutung dieser Förderung zu informieren und mit gezielter Verteilung entsprechender Materialien – Leselatten, Pappbilderbücher, Informationsbroschüren – dabei zu begleiten. Neben der Elternberatungsstelle kann die öffentliche Bibliothek jener Ort sein beziehungsweise werden, wo sich Eltern Rat in Form von Ratgeberliteratur und Vorträgen holen und mit anderen Familien ins Gespräch kommen können. Ob es das gezielte Väter-Frühstück mit der Präsentation von Neuerscheinungen unterschiedlicher Genres oder ein Großmütter-Brunch zur Vorstellung aktueller Bilderbücher ist, Bibliotheken positionieren sich damit als kompetente Informationsstelle zu speziellen Fragen der Familien: der Kinder, Eltern und Großeltern.

 

Wer wen an der Hand nimmt

Familien mit höheren formalen Bildungsabschlüssen nutzen die Medienangebote der öffentlichen Bibliotheken, während Kinder aus bildungsferneren Schichten über die Bildungseinrichtung Kindergarten ersten Kontakt mit der öffentlichen Bibliothek aufnehmen. Beide Zielgruppen sollen gut bedient und immer wieder mit aktuellen Angeboten angesprochen werden. Wenn Programme oder Benutzerordnungen der öffentlichen Bibliotheken mehrsprachig geschrieben sind, ist das der erste Schritt, Familien mit Migrationshintergrund anzusprechen und einzuladen. Die Kooperation der öffentlichen Bibliotheken mit den Elternvereinen der Schulen beziehungsweise der ElternrätInnen in Kindergärten und Schulen unterstützt die Leseförderung von Anfang an.

 

 

 

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